Mich erreichen solche Nachrichten:
- Vorm Arbeitgeber per E-Mail verschickte Lohnkürzungen (mit offener Empfänger-Liste)...
- Aufrufe von Gewerkschaften an Mitarbeiter, nicht mehr zur Arbeit zu gehen...
- Kündigungen durch Arbeitgeber per Zoom-Mitarbeiter*innen-Versammlung...
Tatsächlich ist die grosse Frage hier; wie den richtigen Weg finden? Täglich ändert sich die Situation und der Druck auf Unternehmer und Mitarbeitenden lastet schwer.
Loyalität nach der Krise
Deshalb müssen Arbeitgeber dringend das Vorgehen in Kündigungssituationen fundiert überlegen! Denn gerade jetzt muss sichergestellt werden, dass Mitarbeitende nach der Öffnung, beim 'Wiederaufbau' loyal und mit voller Energie mitziehen. Beziehungsweise, dass sie nach der Krise nicht doppelt traumatisiert (das erste Mal durch Corona, das zweite Mal durch die Kündigung) auf den Arbeitsmarkt gehen, keine Stelle finden und der Volkswirtschaft zur Last fallen.
Sicherheit beim Vorgehen
Die 7 Schritte zur fairen Kündigung helfen bei der sauberen Vorbereitung und geben Führungskräften Sicherheit, für alle Seiten das Beste zu tun.
Schritt 1 – Wertschätzung als Grundhaltung
Eine wertschätzende Grundhaltung im Kündigungsprozess ist jetzt wichtiger denn je! Viele kämpfen mit Existenz-Ängsten, mit Unsicherheiten und neuen Situationen im privaten Umfeld… Empathie ist angesagt!
Schritt 2 – Die Vorbereitung, das Herz der fairen Kündigung
Die Vorbereitung bleibt auch zu Corona-Zeiten das Herz der fairen Kündigung. Hierzu gehören natürlich:
- - Gründe und Geschichte (was führt zur Kündigung)
- - Arbeitsrechtliche Abklärungen (was ist jetzt erlaubt, was nicht)
- - Formelle Abklärungen (Kündigungsart, Kündigungsfrist, Saldi)
-
- Werte, Prozesse
- Schritt 3 – Einladung, wann und wie?
- Die Einladung zum Kündigungsgespräch bleibt schwierig! Wann und wie? Spielen Sie alle Szenarien durch. Mit ihren Pro und mit ihren Contra! Ein absolutes Tabu sind hier Masseneinladungen! Kündigungen sind immer individuell!
- Schritt 4 – Das Kündigungsgespräch
- Persönliche Kündigungsgespräche sind in ‘social Distancing-‘ und Maskenpflicht-Zeiten nur sehr schwer möglich! Auch hier: das Kündigungs-Setting muss wohl überlegt sein!
- Kündigungsgespräche durchführen:
- 1. Einstieg gut strukturieren.
- 2. Gründe erklären.
- 3. Fokus: Was braucht er*sie, um die Nachricht zu erfassen?
- Schritt 5 – Kommunikation
- Wer erfährt wann von wem und in welcher Form über die Kündigung? Kommunikation ist angesagt, dieser Teil muss bereits unter Schritt 2 vorbereitet werden und jetzt nach Plan umgesetzt werden.
- Schritt 6 – Die Kündigungsfrist
- Die Kündigungsfrist in Würde miteinander durchmachen. Je nach Branche und Unternehmenssituation ist dies zu Corona Zeiten eine grosse Herausforderung. Wenn persönlicher Kontakt nicht möglich ist, liegt die Initiative beim Vorgesetzten. Ein definierter Kontakt (wann, wie häufig, weshalb) ist wichtig und soll dem Gekündigten kommuniziert werden.
- Schritt 7 – Austritt
- Auch während der Pandemie bleibt der Austrittstag wichtig. Ein Ritual kann gegebenenfalls auch über Distanz ausgedacht werden. Zum Beispiel ein virtuelles Treffen, ein persönliches Treffen mit dem nötigen ‘Social Distancing’…
- Fazit
- Ich betone noch einmal: Am Anfang das Ende im Sinne haben ist gerade in Krisenzeiten wichtig. Was passiert nach dem Lock Down, wie sind die Pläne des Unternehmens, wie stelle ich mich als Führungskraft auf? Welche Beziehung will ich zu meinem Team? Wie stelle ich sicher, dass die Produktivität schnell wieder ansteigt, dass der Kundenfokus sichergestellt ist? Dazu brauche ich Teams, die mit Vertrauen arbeiten, die sich sicher fühlen und stolz sind auf ihren Arbeitgeber. Das sind sie dann, wenn Kündigungen unter allen Umständen fair stattfinden und der Ablauf transparent ist.
Ich gebe Ihnen Sicherheit beim Vorgehen. https://claudiascherrer.com/kontakt